Samstag 06.04.2013, der Tag auf den die Leipziger Eltern-Selbsthilfegruppe seit einem Jahr hingearbeitet hat. Mit der Unterstützung engagierter, rückenstärkender und gedankentragender Menschen wurde dieser Tag zum Tag der Inklusion. Gefördert von Aktion Mensch und weiteren Geldspenden. Auch an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön!
Voller Aufregung und mit fantastischer Organisation füllten sich an diesem Samstagmorgen die Räume des Mediencampus Leipzig mit etwas Einzigartigem, dem
1. Leipziger Autismustag „LunA – Leipzig und Autismus“
Nach den ersten Worten der Begrüßung von Carsten Donath, der Mann, der uns alle in seiner herzlichen und mitreißenden Art durch den Tag moderierte und dem einen oder anderem Referenten die Schritte auf das Podium erleichterte, erhielt der Leipziger Oberbürgermeister und Träger der Schirmherrschaft, Burkhard Jung das Wort.
Wieviel Andersartigkeit verträgt eine Gesellschaft? Katja Kötz sprach offen und mit einer Vielzahl bildlicher Darstellungen über ihre innere Welt, ihre Art und Weise unter besonderen Wahrnehmungsmöglichkeiten und Denkstrukturen, mit der neurotypischen Welt umzugehen. Mal mit ihr, mal ohne sie und mal von der neurotypischen Welt verschluckt.
Autismus wurde mit diesem Vortrag und für diesen Tag ausgepackt und befreit. Befreit von klischeehaften Diagnosekriterien, befreit von Pathologisierung, befreit von den Fesseln des gefährlichen Schubladendenkens. Frei für alle weiteren Vorträge, welche stimmig, lebensnah und lösungsorientiert mit jedem ausgesprochenem Wort den LunA-Gedanken in das begeisterte Publikum übertrugen.
Der LunA-Gedanke oder auch das LunA-Gefühl, das ist auch eine junge Frau, welche uns spontan ein Gedicht schenkte. Sind die vielen, vielen Gespräche, welche zwischen den Vorträgen an und um die Infostände entstanden. Sind Menschen, die Kontaktdaten austauschten und sich in Ihren Projekten zusammenfanden. An diesem Tag gab es keine Referenten auf der einen, die Infoboxteilnehmer auf einer zweiten und Zuhörer auf einer dritten Seite. Wir waren an diesem Tag einfach nur Menschen mit ähnlichem Lebensthema, und alle gemeinsam haben diesen Tag zu einem Tag auf Augenhöhe gemacht. Und jedem wurde bewusst, wie leicht ein Komplex aus geballtem Wissen, Menschenverstand, Menschlichkeit, Herzblut und absoluter Normalität entstehen kann.
Mit geplanten und spontanen, jedoch überwältigenden Abschlußworten ging dieser Tag mit musikalischer Begleitung zu Ende.
Die wunderschöne Akkordeonmusik hat einige Gäste so sehr mitgerissen, dass die Tagungsbühne plötzlich Tanzfläche wurde und so der LunA Gedanke tanzend die Räume des Mediencampus verließ.
Ich möchte mich ganz herzlich bei allen 156 Menschen für diesen Tag bedanken.
Tina Crimmann (Mitinitiatorin LunA)
Tagungsflyer (zum Öffnen bitte anklicken)
Hier einige schriftliche Feedbacks (zum Öffnen bitte anklicken), die uns nach dem 1. Autismustag erreicht haben.